Führungskräfte lernen richtig schlafen

Das Forum christlicher Führungskräfte vernetzt seine Partner im «ForumClub»: Der Netzwerkanlass bei der Mineralquelle Eptingen inspirierte zu einem gesunden Arbeitsethos.

Gesundheitsvorsorge und Prävention sind in Unternehmen ein wichtiges Thema. Neue Arbeitsformen und die Digitalisierung haben das Potenzial, für Mitarbeitende zur Belastung zu werden. Die Co-Präsidenten Markus Baumgartner und Joel Blunier haben deshalb für das Forum christlicher Führungskräfte 2024 ein breitgefächertes Programm mit Themen zusammengestellt, die gesundheitsfördernden Charakter haben. Referentinnen und Referenten aus der Gesundheitsbranche, Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft sprechen über die Wechselwirkung von Arbeit und Gesundheit.

Katharina Stingelin aus Windisch ist Schlafmedizinerin und verrät am Forum Tipps aus ihrer Erfahrung und Forschung. Sie weiss, wie wichtig unser Schlafverhalten ist und wie es sich auf unsere Gesundheit auswirken kann. Denn der richtige Schlaf ist essenziell, schon von klein auf: «Schlafen ist für die Hirnentwicklung entscheidend», betont Katharina Stingelin. «Auch im weiteren Lebensverlauf können Schlafstörungen das Wachstum, Lernprozesse oder die emotionale Stabilität beeinträchtigen.» Laut der Somnologin (Schlafforscherin) können ungesunde Schlafgewohnheiten zu einem schwächeren Immunsystem führen, da unsere Organe wichtige Prozesse im Schlaf durchlaufen. So entstehen häufig Verdauungsprobleme. Langfristig können sogar Herzkreislauferkrankungen die Folge sein. Als Schlafmedizinerin in der Rehaklinik in Bad Zurzach unterstützte Katharina Stingelin Menschen ganz konkret, einen besseren Schlaf zu finden. Seit April ist sie im Zentrum für Schlafmedizin in Zollikon tätig sein.

Aber was genau trägt denn zu einem gesunden Schlaf bei? Zwei wichtige Faktoren seien eine regelmässige Zubettgehzeit und eine genügend lange Schlafzeit, sagt Stingelin. Diese variiere zwar, da nicht jeder Mensch gleich viel Schlaf benötige, doch ein einheitlicher Schlafrhythmus sei für alle von Vorteil. Stingelin vermutet, dass etwa dreiviertel aller Menschen aufgrund der gesellschaftlichen Verpflichtungen wie Arbeit, Sport und Familie zu wenig Schlaf bekommen. Der Durchschnittsmensch brauche zwischen siebeneinhalb und acht Stunden pro Tag, um ausreichend Ruhe zu erhalten. Wenn dieser Wert unterschritten werde, mache bereits eine Viertelstunde mehr Schlaf viel aus.

Katharina Stingelin geht persönlich am liebsten um halb neun ins Bett, um frühmorgens um viertel vor Fünf wieder aufzustehen. Neben einer geregelten Schlafzeit empfiehlt die Schlafforscherin auch einen kurzen Mittagsschlaf von zehn bis zwanzig Minuten, um Energie für den restlichen Tag zu sammeln. Um die individuelle optimale Schlafmenge herauszufinden, solle man darauf achten, wie lange man unter der Woche, am Wochenende und in den Ferien schlafe. «Wenn das immer gleich viel ist und man sich erholt fühlt, hat man die ideale Menge gefunden», sagt Stingelin. Weitere Erkenntnisse rund ums Schlafen verrät sie unter anderem am Forum christlicher Führungskräfte vom 13. September 2024 in Winterthur.